Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
an dieser Stelle darf ich Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in Linnich informieren. Der Fokus liegt dabei fast immer auf unserer Stadt und unserer Region, aber manchmal sind es tatsächlich die „großen“ Themen, die die Welt beschäftigen und die uns auch in Linnich betreffen. Und so fällt es mir für den Oktober 2023 tatsächlich schwer, den Rückblick nur auf die lokalen Ereignisse zu begrenzen. Wir alle sind betroffen und geschockt angesichts der schrecklichen und menschenverachtenden Gräuel durch die Terroristen, die am 07. 10. in Israel eingefallen sind und gnadenlos gewütet haben. Dies umso mehr als uns Bilder und Videos dieser unvorstellbaren Grausamkeiten in großer Zahl ungefiltert überfluten und uns als Betrachter hilflos zurücklassen. Auch das unermessliche Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen berührt und schockiert zutiefst. Einmal mehr wünschen wir uns wohl alle, beim Einschalten der Nachrichten keine neuen Meldungen über Kriege, Unruhen und Krisen hören zu müssen. Frieden, gegenseitiges Verständnis und Toleranz zwischen den Völkern sind der einzige Weg, der uns allen dauerhaft menschenwürdiges Leben ermöglichen wird. Als ich unter dem Eindruck dieser aktuellen Entwicklungen mein Titelbild bei Facebook auf eine Friedenstaube umgesetzt habe, kommentierte ein Nutzer mit „das sind Wunschträume“. Ja, damit hat er wohl leider recht. Frieden ist ein Wunschtraum, - aber wir sollten niemals aufhören, ihn zu träumen und für ihn einzustehen, - schon gar nicht jetzt!
Im Gegensatz zum Krieg in der Ukraine verspüren wir hier bei uns vor Ort in Linnich die unmittelbaren Auswirkungen des Krieges in Israel (noch) nicht so konkret. Aber die Flüchtlingssituation ist auch bei uns in Linnich eine schwierige Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Ich hatte die Gelegenheit, die kommunale Sicht der Situation bei „Westpol“ und auch in der Tagesschau erläutern zu können. Darüber bin ich dankbar, - nicht, weil ich besonders gerne vor einer Kamera stehe (sicher nicht), aber weil es für eine vernünftige Lösung und unseren gesellschaftlichen Konsens unabdingbar ist, dass die Position der Menschen, die die Herausforderungen vor Ort bewältigen müssen, und die Position der Menschen in den Städten und Gemeinden, gehört und verstanden wird. Vor Ort leben wir Integration, aber wir sehen auch nüchtern und ohne Populismus, an welchen Stellen sie an ihre Grenzen kommt. Die finanziellen, personellen und räumlichen Ressourcen in vielen Kommunen reicht nicht aus, um die Herausforderung auch nur ansatzweise gut und menschenwürdig zu meistern, auch da die weiteren wichtigen Aufgaben der Daseinsversorgung eben nicht vernachlässigt werden können.
In Linnich sind wir mit zur Zeit drei fast vollständig belegten Unterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose an der Grenze des Leistbaren. Durch den Erwerb des sog. Haus 8 der ehemaligen Polizeischule werden wir nach den notwendigen Umbaumaßnahmen noch weitere dringend benötigte Kapazitäten darstellen können. Über diese Situation ebenso wie über den baulichen Fortschritt der Sanierung hat die Stadtverwaltung in der letzten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport, Generationen und Soziales berichtet. Die bisher für die Unterbringung von Geflüchteten vorbereitete Turnhalle der Gesamtschule Aldenhoven Linnich kann daher –zumindest zur Zeit- wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben werden. Dies ist auch dringend notwendig, damit für die jetzt anbrechende kältere Jahreszeit genügend Hallenzeiten zur Verfügung gestellt werden können und unsere Sportvereine, die immer noch unter den Auswirkungen der coronabedingten Unterbrechungen ihres Engagements leiden, und unsere Schule wieder bessere Bedingungen vorfinden. Für das bisherige Verständnis und Meistern der Einschränkungen kann ich an dieser Stelle nur deutlich Danke sagen.
Im Gegensatz zu diesen sehr konkreten Beratungen hat der Ausschuss für Controlling sich in seiner Oktobersitzung nicht nur mit den aktuellen Sachständen zu den laufenden Planungen, sondern auch mit gleich mehreren zukünftigen Investorenvorstellungen zum Ausbau von Wind-und Solarenergie befasst. Gerne berichte ich dazu an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher, - für Interessierte gibt es aber bereits jetzt Informationen zu diesen und vielen weiteren Themen wie immer im Ratsinformationssystem der Stadt Linnich unter www.linnich.de. Für Ihre Fragen stehe ich auch gerne zur Verfügung, - auch in den Bürgersprechstunden in Präsenz oder auf Facebook online.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, passen Sie in diesen unruhigen Zeiten auf sich auf und bleiben Sie gesund!
Ihre
Marion Schunck-Zenker
Bürgermeisterin für Linnich